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Hilfe, meine Periode bleibt aus! Hyptohalamische Amenorrhoe oder PCOS

Melanie Weilenmann

Es ist nicht normal, dass deine Periode ausbleibt!

Manchmal wirkt es angenehm, wenn die Periode ausbleibt: keine Einschränkungen im Alltag, keine Schmerzen oder andere Symptome. Doch tief in uns wissen wir, dass das nicht normal ist. Spätestens wenn ein Kinderwunsch aufkommt, müssen wir uns diesem Problem stellen. Auch wenn du aktuell keine Kinder möchtest oder bereits welche hast, solltest du eine ausbleibende oder unregelmäßige Periode nicht auf die leichte Schulter nehmen. Dein Zyklus ist ein Signal deines Körpers. Ausbleibende oder verspätete Zyklen und Zyklen ohne Eisprung weisen darauf hin, dass dein Fortpflanzungssystem nicht optimal funktioniert.


Fühlst du dich angesprochen?

Du bist fit und siehst blendend aus. Du joggst vor der Arbeit oder machst beinahe täglich ein Homeworkout. Im Job bist du erfolgreich und gleichzeitig eine gute Freundin, Partnerin und Familienfrau. Andere beneiden dich um deinen gesunden Lifestyle, und dein Leben wirkt von außen perfekt. Doch etwas Essentielles fehlt: deine Periode. Erkennst du dich in dieser Beschreibung wieder? Dann leidest du möglicherweise unter hypothalamischer Amenorrhoe, einer oft unterdiagnostizierter Zyklusstörung.


frau joggen
Frauen mit einem aktiven Lebensstil sind häufig von Zyklusstörungen betroffen

Was ist hypothalamische Amenorrhoe?

Hypothalamische Amenorrhoe bedeutet, dass die Periode aufgrund von Stress ausbleibt. Dies geschieht nicht in den Eierstöcken, sondern im Gehirn. Der Hypothalamus, die Schaltzentrale des Gehirns, steuert viele Körperfunktionen wie Schlaf, Appetit, Körpertemperatur und den weiblichen Zyklus. Bei Frauen mit hypothalamischer Amenorrhoe setzt der Hypothalamus nicht genügend Hormone frei. Die Eizelle kann nicht optimal heranreifen, es findet kein Eisprung statt, und somit bleibt die Periode aus .


Ursachen und Risikofaktoren

Der Stress kann mentaler oder körperlicher Natur sein und oft ist es eine Mischung aus beidem. Frauen, die unter hypothalamischer Amenorrhoe leiden, sind häufig leistungsorientiert und perfektionistisch, haben hohe Ansprüche an sich selbst und machen sich viele Gedanken über ihr äußeres Bild. Dadurch gönnen sie sich zu wenig Ruhe und Erholung in allen Lebensbereichen. Weitere Risikofaktoren sind:

  • Ein zu niedriges Körperfettlevel

  • Zu geringe Kalorienzufuhr

  • Schnelle Gewichtsabnahmen

  • Zu intensiver Sport


Blutwerte bei Frauen mit hypothalamischer Amenorrhoe

Bei Frauen mit hypothalamischer Amenorrhoe finden sich häufig folgende Blutwerte:

  • Östrogen: normal oder niedrig

  • Progesteron: niedrig

  • LH: niedrig

  • LH/FSH-Quotient: häufig kleiner 1 .


Fehldiagnosen sind häufig

Leider besteht auch in der Gynäkologie immer noch die Annahme, dass nur sehr dünne Frauen oder Leistungssportlerinnen hypothalamische Amenorrhoe haben können. Dadurch werden viele Frauen nicht richtig diagnostiziert. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, die Periode zu verlieren, bei einem geringeren BMI höher, aber hypothalamische Amenorrhoe kann bei jedem Gewicht auftreten .

Frauen mit etwas mehr Gewicht werden oft mit PCOS diagnostiziert, hauptsächlich aufgrund der komplexen und sich überschneidenden Symptome beider Erkrankungen. PCOS ist bekannt für seine vielfältigen Symptome, die die Diagnose schwierig machen.

PCOS ist eine Ausschlussdiagnose, bei der Ärzte andere Krankheiten ausschließen müssen, die ähnliche Symptome aufweisen könnten . Dies führt oft dazu, dass hypothalamische Amenorrhoe nicht erkannt wird, da viele ihrer Symptome – wie unregelmäßige Menstruationszyklen und Akne – auch bei PCOS auftreten können. Hypothalamische Amenorrhoe kann ebenfalls ähnliche Symptome wie PCOS aufweisen, wie polyzystische Ovarien im Ultraschall, was die Fehldiagnose weiter begünstigt.

Entscheidend wäre hier jedoch eine genaue Anamnese des Lebensstils. Denn hier zeigt sich oft klar ein erhöhtes Stresslevel im Alltag, Ernährung und Sport.


Fehldiagnose und ihre Folgen

Eine Fehldiagnose schafft unnötige Ängste vor gesundheitlichen Komplikationen wie Unfruchtbarkeit. Frauen fühlen sich unter Druck gesetzt, was ihre Fruchtbarkeit angebelangt. Dies kann erhebliche psychische Belastungen mit sich bringen und die Lebensqualität der betroffenen Frauen stark beeinträchtigen. Nicht selten werden bei Kinderwunsch künstliche Befruchtungen wahrgenommen, obwohl sich die Zyklusstörung durch einfach Lebensstilveränderungen in Luft auflösen würde.


Fazit

Die fehlerhafte Diagnose von hypothalamischer Amenorrhoe als PCOS ist weit verbreitet, hauptsächlich aufgrund der komplexen und sich überschneidenden Symptome beider Erkrankungen. Die verschiedenen Diagnosekriterien, ähnliche Symptome und Gewicht- sowie Lifestyle-Faktoren tragen zur Verwirrung bei. Eine präzise Diagnosestellung ist entscheidend, um unnötige Ängste und Behandlungen zu vermeiden und den betroffenen Frauen eine angemessene Unterstützung zu bieten.


Quellen

Gordon, C. M., Ackerman, K. E., Berga, S. L., Kaplan, J. R., Mastorakos, G., Misra, M., Murad, M. H., Santoro, N. F., & Warren, M. P. (2017). Functional Hypothalamic Amenorrhea: An Endocrine Society Clinical Practice Guideline. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 102(5), 1413–1439.

Pentz, I., & Nakić Radoš, S. (2017). Functional hypothalamic amenorrhea and its psychological correlates: A controlled comparison. Journal of Reproductive and Infant Psychology, 35(2), 137–149.






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